Aus der Geschichte

Die Besiedelung des Sulzbachtales begann im achten Jahrhundert, als unter dem Agilolfinger-Herzog Tassilo dem III. (bis 787), die Benediktinermönche das Gebiet südlich der Donau rodeten und es missionierten. Die Mönche errichteten damals die Seelsorgstelle „Niedersandjohannskirchen“ das heutige Johanniskirchen, zu der auch die Seelsorgstellen Dietersburg und Peterskirchen gehörten, sowie „Obersandjohannskirchen“ in Bruck bei Schönau. Urkundlich erscheint Johanniskirchen erstmals 1130 als Säkularpfarrei freier bischöflicher Kollation (Verleihung).

Aus dem Ostenerhofener Urbar geht hervor, dass um die Jahrtausendwende die Orte Dummeldorf, Gitzering, Mödelsbach und Erlbach existierten. Bewohner von Windbaising und Windfurt sind damals als Kriegsgefangene zu Rodungsarbeiten eingesetzt worden.

Im frühen Mittelalter gehörte der Gemeindebereich zum Quinzinggau (Künziggau). Die weitere Geschichte war eng verflochten mit der des Schlosses Guteneck. Aus jener Zeit der Hofmark blieb die kleine Gemeinde Dummeldorf als Enklave innerhalb der Gemeinde Johanniskirchen bestehen.

Zum erstenmal liest man in alten Urkunden im Jahre 1302 den Namen Guteneck. Damals war es eine wohlbefestigte, starke Burg.

Vom 11. bis zum 14. Jahrhundert hatte das Geschlecht der Grafen von Hals im unteren Sulzbachtal vom Schloss Guteneck aus, sowohl um Johanniskirchen wie auch um Emmersdorf eine bedeutende Machtstellung inne.

Die ersten auf Guteneck nachweisbaren Herren waren die Reinolde von Pörndorf. Als Ministerialen der Edlen von Kamm und Hals lebten sie vom Ende des 13. Jahrhunderts bis 1410 auf Guteneck.
Danach wechselten mehrmals die Besitzer des Schlosses.

Die Closen bis 1523,
die Offenheimer bis 1609,
die Tattenbach bis 1802

Danach verfiel das Schloss, wurde unbewohnbar und ab 1830 abgetragen.
Von der ganzen Herrlichkeit jener Zeiten spricht heute nur noch das Kirchlein Guteneck. Es mag um 1470 erbaut worden sein. Aus dieser Zeit stammt auch der spätgotische Hochaltar mit seiner wertvollen Predellagruppe, die aus Sandstein bestehend im Altarschrein eingearbeitet ist und die Vermählung des Jesuskindes mit der heiligen Katharina darstellt.

Nach dem Ende des letzten furchtbaren Krieges im Sommer 1946, also lange, bevor jemand an eine Gebietsreform dachte, erkannten die damals Verantwortlichen der früheren Gemeinde Dummeldorf die Zeichen der Zeit und schlossen sich mit der Gemeinde Johanniskirchen zusammen. Seit Juli 1972 gehört auch die ehemalige Gemeinde Emmersdorf zu Johanniskirchen.

Die drei ehemaligen Gemeinden Dummeldorf, Emmersdorf und Johanniskirchen haben sich durch freiwilligen Zusammmenschluss für diese neue Gemeinde Johanniskirchen entschieden, die in ihrer jetzigen Form seit dem Jahre 1972 besteht und 45 Ortsteile mit dem Schwerpunktorten Johanniskirchen, Dummeldorf und Emmersdorf umfasst. (Felix Würzinger, 1. Bürgermeister von 1972 - 1987)